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Ein Multimediaprojekt der der Grünen Eisenstadt

Im Anschluss an das Gedenkjahr 2018 veröffentlichen die Grünen Eisenstadt ab heute bis zum Holocaust Gedenktag am 27.1. eines von Videos über Menschen jüdischer Herkunft, die mit jenen christlicher Herkunft Tür an Tür lebten – bis sie 1938 vertrieben wurden. Die Videos wurden an Plätzen in Eisenstadt gedreht, wo diese Menschen lebten.

Motivation für dieses Projekt

Gemeinderätin Anja Haider-Wallner zur Motivation für dieses Projekt: „Wir engagieren uns politisch um zu gestalten. Statt nur zu fordern, haben wir beschlossen selbst ein Erinnerungsprojekt ins Leben zu rufen.“

Bereits von einem Jahr, haben die Grünen Eisenstadt angeregt, die Einträge der NS-Bürgermeister – die die Vertreibungen wohl mit-administrierten -auf der Gedenktafel am Eingang zum Rathaus zu kommentieren und die Jahre 1938-45 historisch aufzuarbeiten.

Haider-Wallner: „Als „Zugezogene“ war und bin ich erschüttert, wie wenig Bereitschaft in Eisenstadt zum Hinschauen auf diese dunklen Jahre da ist. Es geht uns nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, sondern um Verantwortung und Bewusstsein. Nachdem der Bürgermeister unsere Anregung nicht aufgenommen hat, haben wir dieses kleine Projekt ohne finanzielle Mittel dafür mit viel Zeit und Talent von Freiwilligen umgesetzt.“

So ist „Mitten Unter Uns“ entstanden

Christiane Moritz ist die Projektverantwortliche. Die pensionierte ORF Mitarbeiterin hat recherchiert, wo in Eisenstadt jüdische Familien gewohnt haben. Dabei ist auch der Name des Projektes „Mitten Unter Uns“ entstanden. Von den 446 Jüdinnen und Juden Eisenstadts überlebten etwa 250 die Shoah. Nur einige Eisenstädter Juden kehrten nach 1945 wieder zurück. Moritz: „Juden und Jüdinnen haben überall in der Stadt gewohnt. Haus an Haus mit ihren christlichen Nachbarn. Nicht nur im jüdischen Viertel.“ Die Projektgruppe hat exemplarisch 9 Einzelschicksale ausgewählt, die in den Videos beleuchtet werden. Moritz: „Besonders berührt hat mich, dass es von den Vertriebenen Berichte über ihre Zeit in Eisenstadt und ihr weiteres Leben gibt. Von den Ermordeten heißt es nur: „geboren – wohnhaft – deportiert – verstorben…“

Maßgeblich an der Umsetzung beteiligt war Thomas Fortunits der am Drehbuch mitgewirkt, die Videos gedreht und geschnitten hat. Für die Off-Texte schenkte die in Eisenstadt lebende Sängerin und Schauspielerin Shlomit Butbul ihre Stimme.

So geht es weiter

Die Videos sind auf YouTube und dem Blog www.mittenunteruns.at abzurufen. Haider-Wallner: „Die einzelnen Videos berühren und machen betroffen. Alle auf einmal anzusehen, gelingt fast niemandem.“ Daher werden die GRÜNEN bis zum internationalen Holocaust-Gedenktag am 27.1. alle paar Tage ein Video auf Facebook posten, um jedem einzelnen Schicksal auch Wirkung zu verleihen.

Interessierte können sich gerne melden um weitere Schicksale sichtbar zu machen und die Gedenkseite für Eisenstädter Juden und Jüdinnen zu füllen.

Haider-Wallner: „Wir können als GRÜNE keine ‚Stolpersteine‘ in Eisenstadt verlegen. Mit ‚Mitten Unter Uns‘ haben wir jedoch ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt, das hoffentlich noch lange wirkt.“

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