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Grüne FÜR einen neuen Kindergarten aber GEGEN die Standortwahl Krautgartenweg

 

Der Krautgartenweg wurde von Bürgermeister Thomas Steiner über die Medien als Standort für den benötigten neuen Kindergarten präsentiert. In der letzten Gemeinderatssitzung wurden die weiteren Schritte für den Bau gesetzt.

 

Die grüne Klubobfrau Yasmin Dragschitz bezweifelt, dass es sich dabei um den bestmöglichen Standort für den dringend benötigten Kindergarten handelt: „Wenn man sich den Stadtplan anschaut, dann merkt man, dass im weiteren Umkreis für die Bevölkerung der dortigen Siedlungen bereits Kindergärten vorhanden sind, während es in anderen Teilen der Stadt noch Handlungsbedarf gibt.“

 

Konkret verweisen die Grünen auf die Gegend Obere Kirchtaläcker und dem Siedlungsgebiet am Winzerweg bzw. Mitterjochweg. Dragschitz weiter: „Diese Gegend wird in absehbarer Zeit noch dichter besiedelt sein und ist infrastrukturell gesehen durchaus ausbaufähig. Die Besiedelung erfolgt dort sicher schneller als auf dem Areal Nähe Krautgartenweg.“

 

Die Grüne Klubobfrau erneuert in diesem Zusammenhang ihre Kritik an der Vorgangsweise von Bürgermeister Steiner bei der Standortwahl: „Es handelt sich wieder einmal um einen klassischen Schnellschuss. Der Bürgermeister schafft an und die Bauabteilung hat das nun umzusetzen – und zwar um jeden Preis. Ich frage mich, welche ExpertInnenmeinungen Bürgermeister Steiner hier eingeholt hat. Denn wenn das Hauptargument, das für diesen Standort spricht, die Tatsache ist, dass die Gemeinde dort bereits ein Grundstück besitzt, dann entspricht das nicht den städteplanerischen Grundsätzen, denen wir Grüne uns verpflichtet fühlen. Ich gebe noch einmal zu bedenken, dass die Wahl eines Standortes für Schule, Kindergarten oder Altersheim auch städteplanerisch und verkehrstechnisch eine große Rolle spielt. Wir alle haben Interesse daran, zur Rush Hour nicht noch mehr Stau zu produzieren, weil Eltern mit ihren Kindern im Auto quer durch die Stadt fahren müssen, sondern benutzerfreundliche und pragmatische Lösungen anzubieten.“

 

Grüne präsentieren Vorschläge für Kind- und Familiengerechte Planung des Lebensraums Kindergarten.

 

„Ein Kindergarten der fußläufig von zu Hause aus erreichbar ist, trägt nicht nur zu Entlastung des Verkehrs bei, sondern sorgt auch für ein stressfreieres Familienleben und entspanntere Kinder“, so Gemeinderätin Anja Haider-Wallner. Sie weist darauf hin, dass sich Eisenstadt im Stadtentwicklungsplan (STEP) klar dazu bekannt hat, Bildungsstadt zu sein – und Bildung beginnt im Kindergarten. Im Sinne des STEP schlagen die Grünen vor, hier mit einem innovativen Projekt Themenführerschaft im Burgenland zu übernehmen, und zwar sowohl in Bezug auf die bauliche Umsetzung als auch in pädagogischer Hinsicht:

 

Ideen für den „Lebensraum Kindergarten“:

  • Für den Bau werden natürliche Materialien wie Holz, Stroh, Lehm verwendet. Ein gesundes Raumklima beugt Allergien vor und wirkt beruhigend auf das Nervensystem.
  • Energie wird über alternative Quellen gewonnen, Regenwasser als Brauchwasser verwendet. Nebeneffekt: die Kinder lernen ökologisches Denken innerhalb ihres Lebensraumes kennen.
  • Reduzierte Einrichtung: einfache Holzmöbel, Wolldecken und Naturmaterialen regen zum kreativen Spiel an. Spielzeugfreie Kindergärten leisten einen frühen Beitrag zur Suchtprävention.
  • Im Gartenbereich werden mit Naturmaterialien Zonen geschaffen, die Gestaltungsspielraum lassen – Höhlen, Sträucher, Sand, Wasser, Stroh, Holz u.v.m. stehen zur Verfügung.
  • Der öffentliche Raum rund um den Kindergarten wird mitgeplant. Es ist Raum, der Eltern und Kindern sichere Begegnung ermöglichen soll.
  • Das pädagogische Konzept bezieht Alternativen wie Montessori und Waldorf mit ein und orientiert sich an den Ergebnissen moderner Hirnforschung. Prof. Gerald Hüther hat sich damit befasst und geht in seinem neuen Buch „Kommunale Intelligenz“ dem Thema nach, wie Potentialentfaltung in Gemeinden u.a. in Kindergärten gelingen kann.
Anja Haider-Wallner: „Wir plädieren für eine geordnete Vorgehensweise, um gemeinsam innovative Ideen zu entwickeln und auf ihre Umsetzbarkeit in Eisenstadt zu überprüfen. Dazu gehört Eltern mitplanen zu lassen, ExpertInnen für ökologisches Bauen und Pädagogik miteinzubeziehen und ein Verkehrskonzept zu erstellen.“

Die Eisenstädter Grünen bringen sich gerne mit Expertise ein und beteiligen sich am Prozess – denn eines ist gewiss: Eisenstadt braucht einen weiteren Kindergarten, der unsere Kinder gut auf die Zukunft vorbereitet.

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